Bogenschießen

Kaum eine andere Disziplin im DSB erfreut sich einem ähnlich hohen Zulauf wie das Bogenschießen. Ursprünglich als Jagdwaffe und später als Kriegswaffe verwendet hat sich der Bogen technisch enorm weiterentwickelt. Das Grundprinzip blieb jedoch dasselbe.

Die Sportgeräte

Der olympische Recurve-Bogen hat sich in den letzten Jahrzehnten aus den ursprünglichen Holz- und Metallbögen entwickelt. Heute wird dieser Bogen aus verschiedenen Holz- und Kunststoffarten sowie Aluminium gefertigt. Verschiedene Stabilisatoren und ausgereifte Visiere sind wichtiges Zubehör. Der Recurve-Bogen ist ein Bogen, dessen Wurfarme mit sog. Recurves ausgestattet ist. Zum Zeitpunkt des Lösens biegen sich diese vom Schützen weg. In diesem Teil des Bogens wird die meiste Energie gespeichert.

Beim Schiessvorgang ist deutlich zu spüren, dass der Bogen mit vergrößerndem Auszug immer mehr an Zugstärke zunimmt. Meistens sind Recurve-Bögen mit abnehmbaren Wurfarmen ausgestattet, die den Transport in kürzeren Taschen oder Koffern gestatten. Dies ist heute die gebräuchlichste Bogenart bei olympischen Spielen

Der Compound-Bogen ist der präziseste Bogen, den der Mensch bis jetzt gebaut hat. Mit ihm kann am treffsichersten geschossen werden. Durch sein Cam-System ist es zudem möglich mit höherer Zugkraft zu schießen, ohne den Schützen zu überlasten. Durch die höhere Zugkraft werden die Pfeile schneller und die Flugbahn wird flacher.

Combound BogenDer Compound-Bogen wird oft mit dem Flaschenzug in Verbindung gebracht, dieser fand jedoch nur bei früheren Modellen Anwendung. Moderne Compound-Bögen wenden wie bei einem Wellrad das Hebelgesetz an. Die sich nach außen wegdrehenden Rollen sind wie ein starrer Hebel, der auf die Drehachse wirkt. Mit steigendem Auszug nimmt die Kraft zunächst stetig zu (wie auch bei anderen Bögen), um dann aber beim Überschreiten des sogenannten Gipfel-Zuggewichtes schlagartig abzunehmen. Der Bogenschütze hält dann bei voll ausgezogenem Bogen nur noch einen Bruchteil des Gipfelzuggewichtes auf der Hand. Typische Werte liegen hier bei ca. 70% des Gipfelzuggewichtes. Das maximal zulässige Gipfelzuggewicht beträgt 60 lbs.

Der Blankbogen im Regelfall ein gewöhnlicher Recurve-Bogen welcher jedoch immer ohne Visierung und Stabilisatoren geschossen wird. Um auf unterschiedliche Entfernungen zu schießen, wird nur über die Pfeilspitze oder -auflage gezielt und/oder der Anker- (Facewalking) bzw. der Haltepunkt an der Sehne (Stringwalking) verändert.

Der Langbogen oder auch Primitivbogen ist der eigentliche Vorgänger aller heutigen Bögen, aus der Zeit von Robin Hood. Bögen aus edlem Hartholz und ohne Visiereinrichtung in verschiedensten Bauarten (Langbogen, Reiterbogen, Hornbogen, …) werden beim traditionellen Bogenschießen verwendet. Technisch sind diese Bögen längst überholt, doch von seinen Liebhabern immer mehr geschätzt. Es wird damit noch richtig instinktiv, geschossen. Es erfordert einiges an Übung bis man beständig ins Ziel trifft.

Bei den modernen Bögen werden überwiegen Pfeile aus Carbon, Aluminium oder eine Mischung aus beiden Materialien verwendet während bei den Traditionellen Bögen Holzpfeile zum Einsatz kommen.

Die Wettbewerbe

Meisterschaftsprogramm im Deutschen Schützenbund

WA Halle
Die Scheibenauflagen haben einen Durchmesser von 40 cm. Ab der Juniorenklasse werden sog. Spots beschossen. Diese gehen von der Wertung von 10 bis 6. Alles darunter wird mit 0 gewertet. Spots werden ab der Juniorenklasse geschossen. Schüler haben größere Auflagen. Die Auflagenfarben reihen sich von Gelb (10 und 9), Rot (8 und 7), Blau (6 und 5), Schwarz (4 und 3) und Weiß (2 und 1) auf. Die Scheiben stehen 18 Meter entfernt vom Schützen. Der Wettkampf hat einen Umfang von 60 Wertungspfeilen. Es werden 3 Pfeile pro Passe geschossen.

Geschossen wird auf Scheiben aus Stramit (gepresstes Stroh) oder Kunststoff.

Während von Oktober bis März die Hallensaison läuft startet im April bis September die Freiluftsaison. Hier gibt es drei weitere Wettbewerbe.

WA 720 – auch bekannt als Olympische Runde

Die Auflagen verfügen über das gleiche Farbmuster wie die Hallenauflagen. Nur die Größe der Auflagen variiert. Ab Schüler A hat die Scheibenauflage einen Durchmesser von 122 cm. Die Wettkampfdistanz ist je Klasse unterschiedlich. Ab der Juniorenklasse ist das Ziel 70 Meter entfernt. Für Schüler, Jugend, Master und Senioren gelten andere Distanzen. Der Wettkampf hat einen Umfang von 72 Wertungspfeilen. Es werden 6 Pfeile pro Passe geschossen.

Geschossen wird auf Scheiben aus Stramit (gepresstes Stroh) oder Kunststoff.

WA Feld
Geschossen wird auf einem Parcours im Gelände. Schüsse auf höher oder tiefer gelegene Ziele sind hier keine Seltenheit. Es werden zwei Runden geschossen. Einmal 12 bekannte und einmal 12 unbekannte Entfernungen. Je nach Klasse und Bogenart ergeben sich unterschiedliche Abschusspunkte. Es werden 3 Pfeile je Ziel geschossen.

Die Scheibenauflagen verfügen, je nach Distanz- über unterschiedliche Durchmesser. Hauptunterschied zu den WA-Auflagen ist, dass lediglich das Zentrum (6 und 5 Ringe) gelb und der Rest der Auflage schwarz gehalten ist.

WA 3D
Auch hierbei bewegen sich die Schützen im Gelände. Es wird eine Runde mit 24 3D Zielen in Form von verschiedenen Tieren begangen. Die Ziele variieren in Größe und Distanz. Im Gegensatz zur WA Feld werden nur 2 Pfeile je Ziel geschossen.

Weitere Informationen finden Sie unter https://m-bogen.de.

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